Forschungsschwerpunkt: Konstitutionalismus und Parlamentarismus im Vielvölkerstaat. Österreichische Verfassungsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts im europäischen Kontext.
Bei diesem Themenfeld stehen zwei Fragen im Vordergrund: Zum einen geht es um die Frage, inwieweit die Funktionsfähigkeit des Parlamentarismus im konstitutionellen System der Donaumonarchie durch den Umstand betroffen war, dass Österreich-Ungarn auf Grund seiner Multi-Ethnizität nicht über die für das 19. Jahrhundert so grundlegende Idee der „Nation” integriert werden konnte. Eng mit dieser Fragestellung verbunden ist Frage nach den Strukturprinzipien des altösterreichischen “Kronland-Föderalismus”, der 1918 bis 1920 in vielen Punkten auf das damals etablierte bundesstaatliche System der Republik Österreich durchschlug.
In diesem Bereich liegt derzeit der Schwerpunkt der Forschungsschwerpunkt; eine Monographie ist im Entstehen, die voraussichtlich 2015 erscheinen kann.
Publikationen:
Hundert Jahre allgemeines und gleiches Wahlrecht in Österreich. Modernes Wahlrecht unter den Bedingungen eines Vielvölkerstaates (= Rechtshistorische Reihe 400), Peter Lang, Frankfurt am Main 2010, 353 Seiten.
Die Föderalisierung des Kaisertums Österreich nach 1860 und der Gedanke der Selbstverwaltung, in: Helmut Neuhaus (Hg.), Selbstverwaltung in der Geschichte Europas in Mittelalter und Neuzeit. Tagung der Vereinigung für Verfassungsgeschichte in Hofgeismar vom 10. bis 12. März 2008 (= Der Staat, Beiheft 19), Berlin [2010], S. 257-283.
Die Restauration der Länder nach dem Februarpatent 1861: Föderalisierung zwischen "traditionellem Kronlandföderalismus" und "Self-Government", in: Willibald Rosner/Reinelde Motz-Linhart (Hg.); 1861 und die Folgen. Region und Parlamentarismus, St. Pölten 2013 (Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde, Bd. 56), S. 127-141.