Ab Mitte des 19. Jahrhunderts erfuhren viele Regionen einen grundlegenden Rechtswandel unter Orientierung an westlichen und vor allem europäischen Vorbildern. Die Extraterritorialität, der Länder wie das Osmanische Reich, Japan, China, Siam und Äthiopien unterlagen und die sie als Infragestellung ihrer justiziellen Souveränität wahrnahmen, aber auch andere Formen diplomatischen oder wirtschaftlichen Drucks wurden zu einem Motor für Rechtsreformen.
Das gemeinsam mit dem Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie organisierte Symposium bot den Teilnehmenden aus Asien, Europa, Australien und den USA eine Plattform für Diskussionen über Ländergrenzen hinweg für ein besseres Verständnis der kulturellen Übersetzungsprozesse und der rechtlichen Transformationen, die in diesen Räumen unter dem Druck der westeuropäischen Mächte stattfanden. Die Betrachtung eines breiten Spektrums von Ländern und Settings ermöglichte ein kritisches Überdenken der Globalisierung westeuropäischen Rechts im 19. und frühen 20. Jahrhundert.